Extremismus in den unterschiedlichen Erscheinungsformen und deren Folgen stellt aus Sicht eines Großteils der Menschen in Europa eine der aktuell größten Bedrohungen dar. Auch Kinder im Grundschulalter können sich dem nicht entziehen und benötigen Unterstützung, sich mit diesem Phänomen auseinander zu setzen. Zudem sind sich alle Experten einig, dass Präventionsmaßnahmen schon in diesem Alter ansetzen sollten.
Eine Aufgabe für Grundschullehrkräfte, die ein Höchstmaß an Feinfühligkeit, behutsamen Vorgehen und gleichermaßen erzieherisches sowie methodisches Geschick erfordert.
Schulen aus Nürnberg und dem Nürnberger Land haben sich 2016 im Rahmen eines von der EU geförderten ErasmusPlus-Programms mit Schulen aus Wales und der Slowakei zusammengeschlossen, um gemeinsam Unterrichtsbausteine zu entwickeln, die nun nach der Fertigstellung, Evaluation und Erprobung durch weitere Partnerschulen der Öffentlichkeit vorgestellt und allen Lehrkräften zur Verfügung gestellt werden sollen.
Das Projekt "Herausforderung Extremismus" (Challenging Extremism) bietet jungen Schülern zwischen 8 und 11 Jahren ein sicheres Umfeld, um sensible Themen rund um Extremismus in der heutigen Gesellschaft zu diskutieren und zu debattieren, um auf diese Weise der Herausforderung Extremismus zu begegnen. Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland, der Slowakei und Wales hat das Programm bereichert und seine Entwicklung unterstützt. In jungen Jahren lernen Kinder, negativen Einflüssen durch positive Erfahrungen zu widerstehen, was Respekt und Toleranz gegenüber anderen fördert.
Auf dieser Webseite möchten das Projekt allen Interessierten vorstellen, die Materialien und gewonnen Erkenntnisse kostenfrei Verfügung stellen.
Grundsätzliche Ziele:
• Handeln Sie durch unabhängiges und kritisches Denken gegen Intoleranz und Extremismus
• Erleichterung der Kenntnis und des Verständnisses der gewaltfreien Botschaft des islamischen Glaubens
• Abbau von Vorurteilen und Diskriminierungen zwischen allen Kulturen, Überzeugungen und Glaubensbekenntnissen
• Förderung integrierter und zusammenhängender Gemeinschaften
Das ganzheitliche Projekt “Challenging Extremism” zielt auf unterschiedliche Zielbereiche bzw. Ergebnisebenen in folgender Wirkungsstruktur:
Erläuterung:
• Die Schüler bringen in die Schule unterschiedliche, themenbezogene Erfahrungen aus unterschiedlichen Bereichen mit ①. Dabei waren/sind sie passiv Betroffene oder aktiv Handelnde.
Besondere Beachtung für das pädagogische Handeln erfordern eventuell die Erfahrungen oder Prägungen aus dem Elternhaus. Diese stellen u.U. eine große Herausforderung für die erziehliche Arbeit der Lehrkräfte dar.
• Die Lernprozesse orientieren sich in den Zielsetzungen und der Inhaltswahl an den gesellschaftlichen Werten und am pädagogischen Auftrag der Schule ②. Methodische Umsetzungen berücksichtigen dabei auch die Altersstufe und das Lernvermögen der Schüler.
• Das im Unterricht erarbeitete Wissen über Extremismus ③ unterstützt die Auseinandersetzung mit Phänomenen des Extremismus und den damit verbundenen Inhalten. Vor allem macht es die Versprachlichung von Erfahrungen und die Argumentation von Erkenntnissen möglich. Damit ist eine erste Wirkungsebene des Projektes erreicht.
Das Erasmus+ Projekt „Challenging Extremism“ lässt sich als Überblicksbild bzw. Grundfolie zusammenfassen und darstellen: